30. August 2021
Mit Colocation und Cloud als Hybrid-Cloud (z.B. mit Microsoft Azure) können Firmen die Leistung moderner IT-Infrastruktur nutzen und trotzdem ihre eigene Storage- und Serverhardware – mit hochsensiblen Daten oder Applikationen – betreiben. Darüber hinaus bieten Colocation-Rechenzentren schnelle, sichere, verschlüsselte Datenübertragung via Glasfaserkabel sowie gesicherte Stromversorgung, Verfügbarkeit und Klimatisierung nach Stand der Technik.
Bei den Anforderungen an eine moderne IT-Infrastruktur hat sich vieles verändert. Homeoffice, mehr Videokonferenzen, mehr Digitalisierung, ioT, mehr Daten: Die Datenmengen in Unternehmen steigen seit Jahren rasant an – und ein Ende dieser Entwicklung ist weiter nicht in Sicht. Studien besagen, dass die weltweite Datenmenge bis zum Jahr 2025 bis zu 175 Zettabyte ansteigen wird – 2020 waren es nur etwa 50 Zetabyte. Dem gegenüber steht oft die schwache Infrastruktur der Telekommunikations- Anbieter und hohe Kosten für Standleitungen.
Diskussionen um Datenschutz, Unterwerfung von Regulatorik und eigene Interessen, wie Verschluss von Firmenkritischen Daten erschweren hier oft die Ideale Lösung zu finden – „wo Licht ist, ist auch meistens Schatten“. Somit ist eine reine Cloud oder reine on-Prem Landschaft oft nicht der ideale Weg.
Ein ebenfalls oft verdrängtes Thema – wo liegen meine Backupdaten? „In der Cloud ist ja alles sicher, der Anbieter kümmert sich schon darum“ – mitnichten, oft vom Anbieter suggeriert, aber im Kleingedruckten der AGB und SLA oft auf den Kunden abgeschoben, sollte man sich hierzu ausgiebig Gedanken machen. Selbst die größten Anbieter von Cloud Diensten haben regelmäßig Ausfälle und sorgen für Datenverlust beim Kunden.
Hinzu kommen viele weitere Herausforderungen für die IT eines Unternehmens: So hat zum Beispiel die deutliche Zunahme der IoT-Anwendungen, den verstärkten Einsatz von Edge Computing zur Folge. Denn damit IoT gut funktioniert, müssen die entsprechenden Datenmengen mit Latenzzeiten von unter fünf Millisekunden übertragen werden. Dies erreicht man nur durch eine lokale Datenverarbeitung. Für Unternehmen sind das gewaltige Herausforderungen, denn sie müssen sich darauf einstellen, mit diesen Datenmengen performant umzugehen, sie sicher zu speichern und zu verwalten. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze:
Wunsch, eigenes Rechenzentrum. Der Wunsch nach einem eigenen Rechenzentrum ist wohl in jeder IT-Abteilung vorhanden – nur so hat man die volle Kontrolle, meint man? Die Vorteile: Das Unternehmen bestimmt selbst, wo und wie Daten verwaltet werden und muss nicht auf externe Firmen und deren Kompetenz vertrauen. Allerdings hat diese Art der vermeintlichen Unabhängigkeit von externen Anbietern ihren Preis: Die Planung und der Bau des Rechenzentrums und der hierzu benötigten Infrastruktur sind teuer, nehmen viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. Darüber hinaus sind Fachkräfte zum eigenen Betrieb nur sehr schwer zu finden. Die Absicherung des Zugriffs obliegt den Unternehmen – ohne Fachwissen werden hier oft schnell Fehler gemacht. Nach einigen Jahren stellt sich auch erst heraus ob die Planung des Rechenzentrums auch Zukunftssicher war, oder ob nun wieder ein Neubau oder ein Umzug des Rechenzentrums ansteht – da sich hier auch laufend die Anforderungen und Vorschriften ändern, ein sehr dynamischer Prozess.
Colocation im externen Rechnenzentrum ist flexibel und kosteneffizient. Von der Planung bis zu Eröffnung eines Rechenzentrums können gut und gerne ein bis zwei Jahre ins Land gehen – Zeit, welche die meisten Unternehmen nicht haben; sie benötigen rasch eine Perspektive, um mit dem steigenden Datenvolumen und einer großen Anzahl neuer Applikationen Schritt zu halten. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten Colocation-Lösungen. Bei Colocation – auch Serverhousing oder Serverhoming genannt – stellen Rechenzentrumsbetreiber Dritten (in der Regel Unternehmen) Flächen zum Betrieb ihrer IT zur Verfügung. Das Colocation-Konzept kann nicht nur helfen, wenn kein eigenes Rechenzentrum existiert. Auch Unternehmen, die ein eigenes Rechenzentrum besitzen, dessen Kapazitäten aber an die Grenzen gelangen, profitieren davon. Dann kann zum Beispiel das Backup des laufenden Betriebs in das Colocation-Rechenzentrum ausgelagert werden und so den bestehenden Betrieb ergänzen. Solche hybriden Strukturen erfreuen sich derzeit steigender Beliebtheit.
Die Vorteile sind in beiden Fällen dieselben. Als erstes ist hier die Flexibilität von Colocation-Lösungen zu nennen. Unternehmen können zwischen Racks, Cages oder individuell benötigter Rechenzentrumsfläche wählen und mieten nur das an, was sie brauchen. Eine Skalierung ist dabei jederzeit unkompliziert möglich. Das hat auch Auswirkungen auf die Kosten, denn die Unternehmen bezahlen wirklich nur das, was sie benötigen. Aber es gibt noch weitere Aspekte, die Colocation attraktiv machen.
Cloud. Für viele Unternehmen zumindest in Teilbereichen schon der Standard. Viele Applikationen sind inzwischen nur noch als Cloud Anwendung verfügbar oder können nur als Cloud Applikation korrekt genutzt werden. Eines der bekanntesten Beispiele und inzwischen bei vielen Firmen der Standard – Office 365 bzw die Microsoft 365 Applikations Familie. Bei Cloud Diensten bezieht der Kunde nur noch die Leistung des Anbieters, muss sich aber nicht um den Betrieb der darunter befindlichen Infrastruktur und Hardware kümmern – wie auch der Strom aus der Steckdose kommt, ohne ein eigenes Kraftwerk zu betreiben. Keine Lösung ist perfekt für jeden uneingeschränkt geeignet, daher hat sowohl Colocation wie auch Cloud seine Vor- wie auch Nachteile. Generell gilt es zu ermitteln, welchen Bedarf ein Unternehmen jeweils hat und die hierzu die beste(n) Lösung(en) in Hinblick auf Nutzen & Kosten zu ermitteln. Ein Hybrid-Cloud Modell, worin onPremise (egal ob im eigenen RZ oder als Colocation) Dienste mit Cloud Diensten kombiniert werden, ist hier dann oft der beste Weg.
Betrieb Infrastruktur durch externen Dienstleister. In Zeiten des Fachkräftemangels beim IT-Personal sollte man sich als Unternehmer oder IT-Leiter auch Gedanken machen nicht nur die Daten, sondern auch die gesamte Wartung an externe Rechenzentrumsbetreiber auszulagern. Hierdurch können die Verantwortlichen die eigene IT-Abteilung und deren Personal entlasten, sparen Personalkosten ein und erhalten von professionell aufgestellten Colocation-Anbietern einen Rund-um-Service, der selbst schwer bis gar nicht zu leisten ist. Fachpersonal steht hierdurch rund um die Uhr zur Verfügung und kümmert sich darum, dass die Anlagen störungsfrei und sicher laufen. Hierzu wird das Rechenzentrum rund um die Uhr 24×7 durch ein NOC überwacht; ein 2-Faktor Zutrittssystem, beispielsweise mit Biometrie, gewährt nur legitimierten Personen Zutritt und flächendeckende Videoüberwachung des Geländes macht es Unbefugten unmöglich, das Gebäude unbeobachtet zu betreten.
Sicherer und nachhaltiger Rechenzentrumsbetrieb. Gleichzeitig sinkt bei Colocation-Rechenzentren auch das Risiko für Rechenzentrumsausfälle; sollten hier Probleme auftreten, werden diese vom Anbieter schnell und effizient gelöst, Notfallpläne und regelmässige Fallback Tests sorgen dafür, dass diese Szenarien eingeübt sind. Darüber hinaus bieten Colocation-Rechenzentren durch Connectivity-Angebote schnelle, sichere und auf Wunsch auch verschlüsselte Datenübertragung via Glasfaserkabel beliebiger Bandbreite – inklusive Maßnahmen zur Ausfallsicherheit. Durch flexible Anpassung Ihrer Anforderungen kann z.B. DC1 auch individuelle (z.B. an Ihre notwendige Zertifizierung angelehnte) Anforderungen umsetzen. Entsprechende Zertifizierungen geben Aufschluss darüber, welchen Standard ein Colocation-Rechenzentrum hier bietet und können die Wahl des richtigen Anbieters erleichtern.
Aber nicht nur bei der Sicherheit, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit werden die Vorgaben durch den Gesetzgeber, aber auch von Kunden strenger. Colocation-Rechenzentren sind oft schon einen Schritt weiter beim Thema Energieeffizienz und streben einen niedrigen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) an. Der Wert gibt das Verhältnis zwischen dem Gesamtenergieverbrauch des Rechenzentrums und dem Energieverbrauch der gesamten IT wieder; je niedriger der PUE-Wert, desto umweltfreundlicher und energieeffizienter ist also der Betrieb. In Deutschland liegt der PUE-Wert bei existierenden Rechenzentren im Durchschnitt bei 1,8 – in der Praxis werden Werte von kleiner 1,3 als sehr effizient beurteilt. Um hier weiter zu optimieren, werden beispielsweise die Kühlungssysteme für die Racks und Server individuell angepasst. Die Einheiten sind modular aufgebaut, werden passgenau an die Kundenanforderungen konstruiert und erweitert – wenn nötig, auch während des laufenden Betriebs.
Sollte sich ein Unternehmen grundsätzlich für Colocation entschieden haben, muss es klären, an welchem Standort sich das Rechenzentrum befinden soll. Gerade deutschen Organisationen liegt oft viel daran, den Partner direkt vor Ort zu wissen. Das macht nicht nur Absprachen einfacher, sondern wirkt sich auch positiv auf die Latenzzeiten aus. Die Daten werden schneller sowie sicherer übertragen und das Risiko für Störungen während dieser Übertragung sinkt deutlich. Ein Rechenzentrumsanbieter, der in mehreren Regionen tätig ist, kann hier für eine weitreichende Abdeckung sorgen. Aber für wen sich Unternehmen auch entscheiden: Allein der Schritt zu Colocation kann der richtige für die Zukunftsfähigkeit der IT sein.
Über Datacenter One:
Datacenter One betreibt mehrere Rechenzentren an verschiedenen Standorten in Deutschland. Darüber hinaus plant und baut das Unternehmen schlüsselfertige Rechenzentren innerhalb von sechs bis neun Monaten – ab 500 qm Mietfläche auch am Wunschstandort Ihrer Kunden. Die Colocation- und Colo Connect-Mietangebote gewährleisten, dass jeder Kunde die für seinen Bedarf ideale Kapazität zur Verfügung hat – individuell, flexibel und im laufenden Betrieb skalierbar. Die Rechenzentren von Datacenter One weisen eine hohe Energieeffizienz auf (PUE-Werte < 1,3) und entsprechen mit ISO 27001- sowie EN 50600-Zertifizierungen hohen Sicherheitsanforderungen. Seit 2021 ist das Unternehmen Teil des Climate Neutral Data Centre Pact, um so den nachhaltigen Rechenzentrumsbetrieb voranzutreiben. Datacenter One ist ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart.
Wir bieten Rechenzentren in Deutschland an den Standorten Stuttgart, Leverkusen, Düsseldorf und bald auch Hamburg, München, Nürnberg und ab 500m² platzbedarf Ihrerseits auch an Ihrem Wunschstandort!
mehr Informationen zu den RZ Lösungen erhalten Sie gerne in einem persönlichen Präsentationstermin – wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!